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Wenn Armut psychisch krank macht

Die Veranstaltung "Warum Armut Stress macht" am vergangenen Montag in der Tübinger Westspitze regte nachhaltig zum Nachdenken über Armut und deren Folgen für die Psyche ein - so die Rückmeldungen der Teilnehmenden.

Der Autor Olivier David las aus seinem autobiographischen Buch "Keine Aufstiegsgeschichte - Warum Armut psychisch krank macht" und wies immer wieder auf den Teufelskreislauf zwischen Armut und psychischer Verfassung hin: Armut könne zu psychischen Problemen führen und diese erschweren es wiederum, aus der Armut herauszufinden. Ebenso verdeutlichte er, dass Menschen, die mit existenziellen Notlagen zu kämpfen haben, nicht die Kraft für eine Therapie oder ähnliches haben. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion erzählten Alessio und Mohammad über ihre Lebensgeschichte und wie Behördengänge, Bürokratie und wenig Geld ihre Ressourcen im Kopf bindet - Kräfte, die ihnen für andere Bereiche in ihrem Leben fehlen. 

„[Armut] bedeutete nicht hungern oder sich bei der Tafel anstellen zu müssen, sie bedeutete nicht, in dreckigen Lumpen in die Schule gehen zu müssen“. Aber: „Wenn jedes zu teure Preisschild einem Verbot gleichkommt, wenn man sich vor dem Betreten eines Ladens, in dem man sich die Produkte nicht leisten kann, wie Falschgeld fühlt, dann lernt man früher oder später, dass diese Läden nicht für einen gemacht sind.“  Keine Aufstiegsgeschichte - Warum Armut psychisch krank macht (Eden Books).

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