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Unser Careleaver Leo im SWR

Hotel Mama? Das gibt’s für Careleaver nicht – aber im Landkreis Tübingen gibt es zumindest eine Anlaufstelle für sie auf dem Weg in die Eigenständigkeit.

Careleaver sind junge Menschen, die nicht bei ihrer Familie aufwachsen können, sondern in stationärer Unterbringung der Jugendhilfe, also in Heimen, Wohngruppen, Pflegefamilien oder im betreuten Jugendwohnen leben. Es kümmern sich also nicht ihre Eltern um die jungen Menschen und bieten ein Netz mit doppeltem Boden beim Übergang in ein selbständiges Leben, sondern die Jugendhilfe begleitet sie beim Aufwachsen und entlässt sie i.d.R. spätestens mit 21 Jahren in die Selbständigkeit. Dann müssen sie alleine klarkommen.

Wie es jungen Menschen in diesem Prozess geht, hat unser Careleaver Leo dem SWR geschildert. Im --> Nachrichtenbeitrag (ab Minute 8:28) spricht er vom Gefühl des Anders-Seins, aber auch vom Gefühl der Sicherheit und des Gestärkt-Seins.

Im --> Text und Radiobeitrag ist außerdem alles nachzulesen und nachzuhören.

Stellungnahme zum SWR-Beitrag:

Leo und wir als Team der kit jugendhilfe freuen uns, dass der SWR das Thema Leaving Care und die Bedeutung von Anlaufstellen für Care Leaver prominent in einem Nachrichtenbeitrag aufgegriffen hat. Im Landkreis Tübingen konnte die gesetzliche Verpflichtung zur Nachsorge, die seit 2021 besteht, frühzeitig umgesetzt werden. Leider fehlen aber immer noch solche Strukturen in vielen anderen Landkreisen in Baden-Württemberg. Wir sehen die aktuell großen Herausforderungen und Überlastungssituationen der Jugendämter, möchten allerdings das Statement von Herrn Komorowski nicht unkommentiert stehen lassen. Darin wird der Eindruck erweckt, als könnten durch die vordringliche Versorgung von Unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten angemessene Konzepte der Nachsorge für Care Leaver nicht umgesetzt werden. Gestiegende Bedarfe, Kostendruck und Fachkräftemangel sind unbenommen große Herausforderungen für die Schaffung von Strukturen für Care Leaver-Nachbetreuung. Die Versorgung von Unbegleiteten geflüchteten Kindern und Jugendlichen aber als Konkurrenz zu notwendigen gesetzlichen Leistungen für die Zielgruppe der Care Leaver darzustellen, wollen wir so nicht stehen lassen. Die Aufgaben aus dem KJSG bestehen seit Juni 2021, längst bevor die Jugendämter wieder mit der Aufnahme Unbegleiteter geflüchteter Kinder und Jugendliche herausgefordert waren.

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